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Führungsstile und ihr Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit

Welche Vor- und Nachteile bringt ein Führungsstil mit sich? Gibt es Alternativen?

Immer wieder stellt sich die Frage, worauf eine Führungskraft achten sollte, um Führungsinstrumente optimal einzusetzen und Mitarbeiter kompetent zu leiten.

Neben entsprechender methodischer und fachlicher Kompetenzen, ist eine vertrauensvolle Beziehung zu den Mitarbeitern mindestens genauso wichtig. Erfolgreiche Unternehmen vertreten häufig die Ansicht, dass der Fokus auf die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter gelegt wird – dem sogenannten „Ja zum Mitarbeiter“.

Doch welche Führungsstile eignen sich und welche Vor- bzw. Nachteile bringen sie mit sich?

In der Literatur findet man zahlreiche Klassifizierungen unterschiedlicher Führungsstile. Eine anschauliche Unterscheidung liefert Wunderer (2011), da sich die verschiedenen Stile sehr gut hinsichtlich ihres Grades der Mitarbeiterbeteiligung einordnen lassen:

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Wunderer (2011): Klassifizierung von Führungsstilen

Die Klassifizierungen von Führungsstilen - ein Überblick

  • Direktiver Führungsstil Die Führungskraft legt die Ziele selbst fest und gibt entsprechende Vorgehensweise zu deren Erreichung vor. Die Mitarbeiterbeteiligung ist sehr gering, da sie nicht aktiv am Arbeitsprozess beteiligt sind. Herausforderung: Die Initiative und der Einfallsreichtum der Mitarbeiter werden durch diesen Führungsstil ausgebremst
  • Ausbildender Führungsstil Die Führungskraft legt die Ziele fest, die Arbeitsschritte werden jedoch mit den Mitarbeitern zusammen erarbeitet. Die Mitarbeiterbeteiligung ist dadurch etwas höher. Durch die Einbeziehung der Mitarbeiter wird die Motivation und Begeisterung für die Arbeit gesteigert.
  • Delegativer Führungsstil Die Führungskraft legt die Ziele fest, die Wege zur Erreichung definieren die Mitarbeiter jedoch eigenständig. Die Mitarbeiterbeteiligung ist recht hoch, die Mitarbeiter erhalten jedoch ein gewisses Maß an Verantwortung. Herausforderung: Durch die Übertragung der Verantwortung, wird ein gewisses Maß an Vertrauen in den Fähigkeiten und Zuverlässigkeit der Mitarbeiter vorausgesetzt.
  • Kooperativer Führungsstil Die Ziele werden von der Führungskraft und deren Mitarbeiter gemeinsam festgelegt. Die Wege zur Erreichung der Ziele werden von den Mitarbeitern selbst definiert. Die Mitarbeiterbeteiligung ist bei diesem Führungsstil sehr hoch. Herausforderung: Die Übertragung der Aufgaben und Entscheidungsfreiheiten setzen gewisse Qualifikationen der Mitarbeiter voraus.
  • Unternehmerischer Führungsstil Die Ziele und Wege zur Erreichung werden von den Mitarbeitern festgelegt – Die Entscheidungen erfolgen weitestgehend selbstständig. Die Mitarbeiterbeteiligung hat in diesem Führungsstil ihren höchsten Stand erreicht. Die Führungskraft erhält hier lediglich eine beobachtende und kontrollierende Rolle. Herausforderung: Dieser Führungsstil ist bei einem hoch qualifizierten und motivierten Team geeignet; Die Führungskraft muss konzentriert die Arbeitswege kontrollieren und sicher gehen, dass es innerhalb des Teams nicht zu Überforderungen kommt.
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Eine gute Führungskraft zeichnet sich aus mit einem hohen Maß an Flexibilität und situativen Engagement.

Der flexible Führungsstil - Situatives Führen

Wie in den Ausführungen erkennbar, hat jeder Führungsstil seine Vor- und Nachteile. Ein optimaler Führungsstil, mit dem Sie jeder Sachlage und jedem Mitarbeiter gerecht werden können, existiert nicht. Es empfiehlt sich deshalb ein flexibler Einsatz aller Stile entsprechend der unterschiedlichen Situationen.

Beim situativen Führen laut Aussagen von Greenberg (2011), wird die Reife des Mitarbeiters als zentraler Moment der Situation dargestellt. Die Art der Führung wird dadurch diktiert. Die Reife ist wiederum abhängig von den Fähigkeiten und Kompetenzen des Mitarbeiters sowie dessen Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung.

Die Führungskraft kann bei diesem Führungsstil je nach Notwendigkeit zwischen dem unterstützenden und anleitenden Verhalten variieren. Da die Mitarbeiter jedoch entsprechend ihrer Merkmale und Aufgaben eingesetzt werden, entsteht schnell das Gefühl, dass sich jemand im Team ungerecht behandelt fühlt. Regelmäßige Mitarbeitergespräche wirken diesem Gefühl positiv entgegen.

Egal welcher Führungsstil gewählt wurde. Die Mitarbeiter sollten stets eine positive Grundeinstellung durch Lob, Interesse und persönliche Gespräche erfahren. Durch das „Ja zum Mitarbeiter“-Gefühl kann die Motivation und Arbeitsqualität deutlich erhöht werden. Selbst Henry Ford sagte selbstbewusst: „Ich stehe zu jedem meiner Mitarbeiter“.

Stärken Sie Ihre situativen Leadership-Skills

Dieser Beitrag enthält Inhalte aus dem Kapitel „Grundlagen der Mitarbeiterführung“ des neuen Buchs „Licence to Lead“ der PROAKTIV Management GmbH. 

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